Herbstzeit heißt auch: Eicheln. Und weil an vielen Weiden und Paddocks Eichen stehen, liegen ihre Früchte jetzt fast überall auf dem Boden. Für manche Pferde sind sie im Herbst eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Doch sollte mein Pferd Eicheln fressen? Antwort: Die Menge macht’s.
Ein paar Eicheln kann Dein Pferd durchaus fressen. Nur: Mehr als eine Handvoll grüne Eicheln pro Tag sollte es nicht sein. Der Grund liegt an den Inhaltsstoffen. „Sowohl Eichenblätter als auch die Eicheln selbst enthalten einen Stoff, der schwerste Vergiftungen bei Pferden auslösen kann“, warnt Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von „Aktion Tier e.V.“.
Heißt: Dein Pferd nimmt beim Fressen von Eichenlaub oder ganzen Eicheln den Wirkstoff Tannin auf. Der wird im Pferdekörper in einen anderen Stoff umgewandelt. Und dieses neue Stoffwechselprodukt heftet sich an Eiweiße an, die die Schleimhäute schädigen. Dies führt je nach aufgenommener Menge zu blutigen Durchfällen und Nierenschäden.

Symptome: Fressunlust und Schwäche
Deshalb: Sollte Dein Pferd zu viele Eicheln fressen, können in den nächsten Stunden kolikartige Symptome auftreten. Weitere Symptome einer Vergiftung mit Eicheln sind:
- Fressunlust und Appetitlosigkeit
- apathisches Verhalten
- Schwäche
- Verstopfung
- blutiger Durchfall und blutiger Urin
Durch die Leberschädigung kann es zu Gelbsucht und einer Gelbfärbung der Schleimhäute kommen. Auch ein Nierenversagen ist möglich.
Bemerkst Du oben stehende Symptome bei Deinem Pferd, solltest Du daher unbedingt den Tierarzt verständigen.
Pferde im Herbst mit genug Raufutter versorgen
Die gute Nachricht: Die Früchte schmecken bitter – und werden deshalb in den meisten Fällen von Pferden nicht gefressen. Nur wenn Pferde auf der Weide oder im Auslauf nicht genügend Futter finden, suchen sie sich eine andere Beschäftigung. Und dann kann ein Pferd eben auch Eicheln fressen. Um das Risiko einzudämmen, kannst Du die Eicheln regelmäßig zusammenrechen und einsammeln. Und natürlich den Pferden genügend Raufutter anbieten.








