Elvis und Einstein standen auf ihrer Weide in Hallenberg, als es passierte: Bislang unbekannte Täter quälten die Pferde brutal, die Hengste starben danach an ihren Verletzungen. Die Polizei ermittelt, die Pferdebesitzer haben eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt. Pferdebesitzer in der Region sind in Sorge.
Es geschah am 9. oder 10. Oktober: Auf einer Weide an der Straße Alte-Feld in Hallenberg standen fünf Pferde, zwei von ihnen wurden in der Zeit schwer verletzt. Sofort kümmerten sich Tierärzte um die beiden Junghengste – vergeblich. Erst starb am frühen Freitagabend Elvis auf der Weide, wo er behandelt worden war, weil er zu schwach für einen Transport in den Stall war. Wenig später war auch Einstein tot.
Die Polizei ermittelt nun wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz. Hinweise können unter der Telefonnummer 02981 90200 an die Polizeiwache Winterberg gegeben werden. „Jede Beobachtung ist für die Polizei hilfreich – auch vor und nach dem eigentlichen Tatzeitraum.“
Die beiden dreijährigen Pferde waren Passanten aufgefallen, weil sie nass geschwitzt und apathisch waren, an Hals und Kopf hatten sie jeweils sichtbare Schnittwunden. Die Passanten riefen die Pferdebesitzer an, die zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg zu ihrem morgendlichen Routinebesuch auf der Weide waren, berichtet die „Westfalenpost“.
Pferde auf Weide stranguliert – oder vergiftet?
Auf der Weide fanden die Besitzer neben den Pferden auch Seilreste. Offenbar ein erster Hinweis auf die Tatwaffe: Ende vergangener Woche sagte die Polizei im Hochsauerlandkreis gegenüber der „Westfalenpost“, dass die Hengste mit einem dünnen Seil stranguliert worden seien. Das Seil, mit dem man normalerweise Heuballen zusammen bindet, habe am Hals gescheuert.

Es ist außerdem möglich, dass die Pferde vergiftet wurden. Denn: Die Tierärzte untersuchten das Blut der beiden, stellten dabei erhöhte Leber- und Nierenwerte fest. Diese können auf eine mögliche Vergiftung hindeuten. Die endgültigen Ergebnisse der Obduktion stehen aber noch aus.
5.000 Euro Belohnung für Hinweise
Elvis‘ und Einsteins Besitzer haben für Hinweise auf den oder die Täter eine Belohnung ausgesetzt, die nun von 1.000 auf 5.000 Euro erhöht wurde. Auch die Tierrechtsorganisation „Peta“ verspricht 1.000 Euro Belohnung für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen.
Kai Alberti, dessen Familie die Pferde gehörten, sagte gegenüber der „HNA“, er sei „fassungslos, traurig und hilflos“. Pferdebesitzer in der Region sind verunsichert, einige übernachten der „HNA“ zufolge sogar im Stall, um ihre Pferde zu beschützen.
Für die entstandenen Tierarztkosten wurde eine Spendenkampagne eingerichtet, die bereits fast 10.000 Euro gesammelt hat. Immerhin ein schwacher Trost für den emotionalen Verlust. Elvis und Einstein hätten bald eingeritten und Polizeipferde werden sollen. Dass sie letztendlich auf tragische Weise nach ihrem Ableben mit der Polizei in Kontakt kommen würden – damit hätte wohl niemand gerechnet…








